Castello di Polcenigo
Auf dem Hügel, auf dem die Burg steht, befand sich mit ziemlicher Sicherheit schon in prähistorischer Zeit eine Siedlung, die später von den Römern und Langobarden genutzt wurde. Von alters her war es die Domäne der gleichnamigen Familie, die der Überlieferung nach von den französischen Grafen von Blois abstammt. Der ursprüngliche Kern der Burg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts um das Dorf erweitert, das sich seit dem Mittelalter stark entwickelt hatte und noch heute wertvolle Gebäude wie die Paläste Scolari und Fullini-Zaja, das ehemalige Franziskanerkloster und mehrere mittelalterliche Türme der Umfassungsmauer umfasst. Ein Teil des Schlosskomplexes wurde im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von Matteo Lucchesi radikal umgestaltet und erhielt das Aussehen einer imposanten venezianischen Villa, die einst durch die 365 Stufen umfassende Treppe am Hang noch eindrucksvoller wurde. Das Schloss wurde 1833 veräußert und ging an verschiedene Besitzer über, die es von allem befreiten, was entfernt werden konnte, nicht zuletzt von den Dachziegeln. Trotzdem präsentiert sich das Ensemble als ein sehr interessantes Artefakt in einer natürlichen Umgebung von außergewöhnlicher Schönheit.