Castello di Zuglio
Julium Camicum, das seit 500 v. Chr. besiedelt war, wurde aufgrund seiner strategischen Bedeutung bald zum Municipium erhoben, und durch seine Verwaltungsautonomie wurde seine Bürgerschaft in die Tribus Claudia aufgenommen und damit von Rechts wegen römisch, und zwar durch genau die von Rom angestrebte Politik der Integration der barbarischen Bevölkerung oder derjenigen, die sich ohnehin an den Grenzen des Reiches befanden. Die Bedeutung des Ortes ist allgemein bekannt, denn er "bewachte sowohl den Monte-Croce-Pass als auch das Incaroio-Tal". Die in der Nähe verlaufende Konsularstraße verband das Römische Reich mit Noricum und ganz Nordeuropa".
Seine Gründung hatte also vor allem militärische Gründe; im Laufe der Zeit wurde das verschanzte Lager mit stabilen architektonischen Elementen wie dem Forum, den Thermen, Tempeln und Adelsvillen bereichert.
Vielleicht zum ersten Mal 168 n. Chr. von den Quaden und Markomannen verwüstet, wurde es zwischen 401 und 408 von Alarich, 452 von den Hunnen und 568 von den Langobarden überrannt; jedes Mal wurde dieser Außenposten umgehend wieder aufgebaut und bewohnt und mit einer ständigen Garnison versehen.
Heute haben archäologische Ausgrabungen das Forum und andere römische Artefakte ans Tageslicht gebracht. Bislang gibt es jedoch keine greifbaren Beweise für diesen Ort im Mittelalter, als wahrscheinlich Mauern zur Verteidigung der Siedlung errichtet wurden.