Palazzo Fortificato Steffaneo Roncato di Crauglio (S.Vito al T.)
Die Familie Steffaneo ist seit jeher mit dem Haus Österreich verbunden. Als 1615 der Krieg zwischen Österreich und Venedig ausbrach, flüchtete Nicolo I. Steffaneo in die Festung von Gradisca und half den österreichischen Truppen. Die Erzherzöge, die sich für die Versorgung der Truppen bedankten, schenkten der Familie Steffaneo das Bauland von Crauglio, das dem Patriarchat von Aquileia gehörte, und verliehen ihnen natürlich den Titel eines Barons. Im Jahr 1640 wurde mit dem Bau des Palastes begonnen, dessen Datum nicht bestätigt ist. Es handelt sich um ein imposantes Gebäude, das aufgrund seiner architektonischen und maurerischen Merkmale unter dem Denkmalschutz der Ville Venete steht. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dauerte es nicht lange, bis sich liberales Denken und Nationalbewusstsein in der Familie Steffaneo durchsetzten. Trotz ihrer früheren Loyalität zu Österreich hatten sie drei Männer, die in den Unabhängigkeitskriegen in der "Friaulischen Legion" kämpften. Das wechselvolle Leben der Familie Steffaneo endete 1890, als die letzten beiden Söhne starben, einer ohne Nachkommen, der andere mit einer Tochter, Marianna. Letztere heiratete Vincenzo Pinzani und ihre Kinder verprassten den gesamten Familienbesitz, einschließlich des Palastes in Crauglio, der 1925 an Roncato Antonio, einen venezianischen Gutsbesitzer, verkauft wurde, dessen Nachkommen noch heute die Eigentümer sind. Während des Ersten Weltkriegs diente die Villa als Lazarett und Unterkunft für die Soldaten der 3. Armee unter dem Kommando von Emanuele Filiberto von Savoyen. Auch der Dichter Gabriele D'Annunzio hielt sich während des Konflikts eine Zeit lang hier auf, wovon ein von ihm signierter Kohlestift in der Villa zeugt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Villa von den Briten besetzt und der Garten wurde zu einem Indianerlager. Diese Besetzungen brachten einige Probleme für das Haus mit sich: Viele Räume wurden getüncht, wobei einige Originalgemälde verloren gingen, andere wurden verunstaltet. So wurde beispielsweise der venezianische Terrazzoboden des Ballsaals durch die Pfennigschuhe der Briten ruiniert, die hier gerne ausrutschten und die Wände mit Bierspritzern beschmierten.